Die schrumpfende Share-Economy

In den letzten Jahren wird immer wieder über das starke Wachstum des Teilens in der Share-Economy berichtet, die sich besonders im Car-Sharing manifestiert. Tatsächlich wird aber immer weniger geteilt. Die Ursache für den Rückgang des Teilens ist zum einen die Entwicklung hin zu immer kleineren Haushalten und zum anderen die immer bessere Ausstattung der kleineren Haushalte.

Über die letzten 10 Jahre ist die Zahl der PKW je Haushalt leicht angestiegen. So verfügten 100 Haushalte im Jahr 2005 über 101,5 PKW; im Jahr 2015 waren es 104,5. Obwohl schon dieser Anstieg gegen eine Zunahme des Teilens spricht, wird dabei noch die eigentliche Zunahme der Verfügbarkeit von PKW in Haushalten unterschätzt. Diese ist aber entscheidend für die Frage, ob eine Notwendigkeit zum Teilen besteht. Die Zahl der PKW in Ein-Personen-Haushalten ist naturgemäß kleiner als in Zwei-Personen-Haushalten, die wiederum weniger PKW besitzen als Haushalte mit mehr Personen. Die Anzahl der PKW pro Kopf ist in Ein- und Zwei-Personen-Haushalten etwa gleich, sinkt aber in größeren Haushalten deutlich ab.

Mit dem Trend zu kleineren Haushalten sinkt die Zahl der PKW je Haushalt, während die Zahl der PKW pro Person zunimmt. Wichtiger ist aber, dass in den letzten Jahren die Zahl der PKW für jede Haushaltsklasse zugenommen hat. Besonders stark war dieser Effekt bei den Ein-Personen-Haushalten, in denen die Zahl der PKW um mehr als 12% zugenommen hat.

Der in den letzten Jahren häufig hervorgehobene Trend zur Share-Economy ist darauf zurückzuführen, dass sich Ein-Personen-Haushalte etwas häufiger als große Haushalte PKW mit anderen Haushalten teilen. Diese Argumentation vernachlässigt aber, dass innerhalb der Hausgemeinschaft immer weniger geteilt wird. Darüber hinaus unterhält auch eine stetig zunehmende Zahl von Ein-Personen-Haushalten selbst einen PKW. In der Summe wird immer weniger geteilt.

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