Die Schwankungen der Börsenpreise von Strom zeigen welche Bedeutung Speicher in der Zukunft haben werden.
Die Börsenpreise von Strom 2016
Im vergangenen Jahr lag der durchschnittliche Börsenpreis für Strom bei 28,20 Euro/MWh und damit um drei Euro/MWh niedriger als im Jahr 2015.
Schwankungen im Tagesverlauf
Dabei gab es jedoch erhebliche Schwankungen im Tages-, Wochen- und Jahreszyklus. In der Nacht lag der Börsenpreis nur bei 22,50 Euro/MWh während er im Durchschnitt der Tagesstunden bei 30,60 Euro/MWh lag. Dabei wurden im Durchschnitt der Nachtstunden 24.111 MWh gehandelt, während in den Tagstunden 28.061 MWh deutlich mehr gehandelt wurde. Auch am Wochenende war der Bedarf geringer als an den Arbeitstagen, so dass im Durchschnitt der Samstage und Sonntage an den Tagstunden nur 27.227 MWh gehandelt wurden, während es an den Arbeitstagen 28.396 MWh waren. Bei den geringeren Handelsmengen lagen die Preise am Wochenende im Durchschnitt nur bei 22,50 Euro/MWh und damit um etwa elf Euro niedriger als an den Arbeitstagen.
Hohe Einspeisungen erneuerbarer Energien bei geringer Nachfrage
Neben den Nachfrageschwankungen führen insbesondere die starken Unterschiede bei der Einspeisung der erneuerbaren Energien zu Preisausschlägen: Am Muttertag, dem 8. Mai wehte Wind und es schien die Sonne. Zwischen 14 und 15 Uhr erreichte das gehandelte Volumen an der Strombörse einen Spitzenwert von 44.682 MWh. Gleichzeitig war die Stromnachfrage gering, sodass mehr als ein Viertel des gehandelten Stroms exportiert wurde, wobei für die Abnahmen des Stroms mit 130,09 Euro/MWh ordentlich zugezahlt werden musste. Auch über die Weihnachtsfeiertage wurde bei geringer Stromnachfrage viel Windenergie produziert, sodass der durchschnittliche Preis in den negativen Bereich abrutschte (-2 EUR/MWh). Am zweiten Weihnachtag erreichte er zwischen 7 und 8 Uhr einen Spitzenwert von -67,09 EUR/MWh, wobei 36.531 MWh gehandelt wurden.
Zeiten hoher Nachfrage und geringen Angebots
Die gegenteilige Situation lag am Dienstag, den 8. November, vor. Zwischen 17 und 18 Uhr war die Stromnachfrage hoch, wie für diese Zeit typisch. Das Angebot war aber gering, da kaum Wind- und Sonnenenergie produziert wurde. So lag das Handelsvolumen nur bei 24.568 MWh. Um die Nachfrage zurückzudrängen, stieg der Börsenpreis auf 104,96 EUR/MWh.
Die Lösung: Speicher
Die großen Schwankungen bei den Einspeisungen erneuerbarer Energien zeigen die Notwendigkeit zur Speicherung von Energie. Derzeit ist noch völlig offen welche Technologien dabei langfristig rentabel sein könnten. Zu den Alternativen gehören neben Batterien und thermischen Speichern auch die Umwandlung von Strom in Gas oder Kraftstoff. Zum Glück ergibt sich aus den Preisunterschieden ein deutlicher Anreiz zur Speicherung. Immerhin beträgt der Arbitragegewinn durch die Übertragung einer MWh vom Mai in den November etwa bei 230 Euro. Sicherlich werden sich Lösungen finden, diese zu realisieren.