Wenn es um Lösungen für die Energiewende im Wärmemarkt geht, werden häufig Strom-Wärmepumpen als das Mittel der Wahl gesehen. In der Kurzstudie wird untersucht, welche Auswirkungen eine solche Änderung in der Beheizungsstruktur des Wärmemarktes auf den Strommarkt hat. Dazu werden Abschätzungen vorgenommen, die zeigen, inwieweit die Stromnachfrage von Strom-Wärmepumpenheizsystemen synchron zur allgemeinen Stromnachfrage verläuft. Dazu werden die wetterabhängigen Wärmelastprofile, die ebenso wetterabhängigen Stromerzeugungsprofile und die zeitlich variable Stromnachfrage verglichen. Für die Verbrauchs- und Erzeugungsprofile wird der Temperaturverlauf aus dem Jahr 2012 verwendet. So wird gezeigt, in welchem Umfang die Umstellung von einer Öl- oder Gasheizung auf eine monovalente Strom-Wärmepumpe die Stromnachfrage eines Haushalts beeinflusst.
Die Analyse hat gezeigt, dass die Umstellung auf Stromheizungen zu einer deutlichen Zunahme der notwendigen gesicherten Stromerzeugungskapazitäten führt. Sofern 20 Prozent der Haushalte, die derzeit mit Öl- oder Gas heizen, auf Strom-Wärmepumpen umstellen, ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf an gesicherter Leistung von etwa 8 GW. Dieser zusätzliche Bedarf entspricht acht typischen Kohle-Kraftwerksblöcken und fällt auch in wind- und sonnenschwachen Zeiten mit einem nur geringen Angebot erneuerbarer Energien an. Die zusätzlich benötigten regelbaren Kraftwerke müssten unter hohen Kosten bereitgehalten werden, die auf alle Stromverbraucher umgelegt würden.