Power-to-Heat: Öl-Hybridheizungen können Energiewende stützen

Gemeinsam mit dem Energiebeauftragten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß MdB, hatten die Verbände der Mineralölwirtschaft am 5. November in Berlin zu einem Parlamentarischen Mittagessen eingeladen. Rund 40 Bundestagsabgeordnete und Mitarbeiter der CDU/CSU-Fraktion waren gekommen. Das Thema war hochaktuell: Sektorkopplung durch Power‐to‐Heat in Hybridheizungen. Wie kann die Marktintegration von ansonsten abgeregeltem Strom aus Erneuerbaren Energien in den Wärmemarkt gelingen?

Der Energiebeauftragte der CDU/CSU-Fraktion, Thomas Bareiß MdB, machte deutlich: „Die Energiewende ist ein Technologieprojekt. Sie kann nur mit innovativen Technologien gelingen. Auch die Öl-Hybridheizung kann zur Umsetzung der Energiewende einen wichtigen Beitrag leisten. Nur mit einem technologieoffenen Rechtsrahmen kann ein Wettbewerb um die besten Technologien ermöglicht werden.“

IWO-Geschäftsführer Adrian Willig erklärt dazu: „Nur durch die intelligente Verknüpfung von Strom- und Wärmemarkt wird die Energiewende gelingen. Moderne Hybridheizungen auf Basis der Öl-Brennwerttechnik können dabei einen wichtigen Beitrag leisten.“ Mit Power-to-Heat in Hybridheizungen können Stromüberschüsse aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen, die sonst abgeregelt werden müssten, mit einem kleinen elektrischen Heizelement in Wärme fürs Haus umgewandelt werden. Das entsprechende Konzept hat sich bereits im Feldversuch bewährt.

Der Hauptgeschäftsführer des MEW, Dr. Steffen Dagger, betonte: „Durch die Einbindung von ansonsten abgeregeltem Strom könnten enorme Kosten gespart werden. Denn auch abgeregelter Strom wird bezahlt. 2014 wurden in Deutschland dafür bereits mehr als 100 Millionen Euro im Rahmen der Einspeisemanagement-Regelung aufgewendet – Tendenz steigend.“

Das Power-to-Heat in Hybridheizungen schon heute technisch machbar ist, zeigte IWO-Projektleiter Simon Jastrzab in seinem Vortrag anhand eines realisierten Praxisbeispiels auf. Prof. Dr. Michael Bräuninger erläuterte, wie Hausbesitzer künftig aufgrund von Einnahmen am Markt für Regelenergie und Einsparungen beim Brennstoffverbrauch finanziell profitieren könnten. Damit Privathaushalte Stromüberschüsse wirtschaftlich nutzen können, müssten jedoch noch geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Diese sollten nach Meinung der Verbände technologieoffen ausgestaltet werden.

Höherer Strombedarf durch Wärmepumpen

Kritisch sehen die Verbände die Möglichkeit einer verstärkten Nutzung monovalenter Strom-Wärmepumpen. Diese würden bei massenhafter Einführung für einen zusätzlichen Strombedarf sorgen, der etwa an wind- und sonnenschwachen Herbst- und Wintertagen auch beim weiteren Ausbau von Windkraft und Photovoltaik nicht durch erneuerbare Stromerzeugung gedeckt werden könnte. Daher müssten auch künftig zusätzlich konventionelle Kraftwerke mit hohen Kosten für alle Stromverbraucher bereitgehalten werden. Hybride Systeme mit einem speicherbaren Energieträger wie Heizöl verursachen hingegen keinen Bedarf an zusätzlicher gesicherter Kraftwerksleistung, da sie zu einem dauerhaften Lastverzicht fähig sind.

Zur gemeinsamen Veranstaltung mit dem Energiebeauftragten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion luden die Mineralölverbände IWO, MEW, MWV, SBMV, UNITI und VEH ein.
MEW-Kontakt: HGF Dr. Steffen Dagger, Telefon: 0 30 – 20 45 12 53, Email: info@mew-verband.de

Zur Präsentation
Textfassung (PDF)

 

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