In Georgsheil im Landkreis Aurich entsteht bis zum Jahr 2027 ein Zentralklinikum, das die Klinikstandorte in Aurich, Emden und Norden zu einer Klinik zusammenfasst. Im Zuge des Neubaus soll die Norder Ubbo-Emmius-Klinik geschlossen werden. Vor diesem Hintergrund wurde ETR vom Fachdienst Wirtschaftsförderung und Standortmarketing der Stadt Norden beauftragt, die Auswirkungen einer Schließung der Ubbo-Emmius-Klinik in Norden zu untersuchen. Dabei sollten sowohl die Wirkungen auf die Regionalwirtschaft als auch auf den Gesundheitsbereich einbezogen werden. Norden hat als Gesundheitsstandort aufgrund der Vielfalt von medizinischen Angeboten, verschiedener Bildungsangebote mit Bezug zum Gesundheitswesen und dem Gesundheitstourismus ausgeprägte Stärken. Insgesamt sind in der Stadt von den rund 10.000 Beschäftigten mehr als 10 Prozent im Gesundheitswesen tätig, was im Vergleich mit Niedersachsen ein überdurchschnittlich hoher Beschäftigungsanteil dieses Wirtschaftszweiges ist. Dabei ist die Ubbo-Emmius-Klinik das regionale Zentrum der Gesundheitswirtschaft, von dem über Wertschöpfungsketten positive Multiplikatoreffekte in andere Bereiche der Gesundheitswirtschaft und andere Wirtschaftszweige ausgehen. Insgesamt hängen in Norden und überregional 747 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Klinik ab. Damit die Schließung der Klinik keine negativen Effekte für den Wirtschafts- und Gesundheitsstandort Norden hat, sollte
- eine neue Ankerinstitution im Gesundheitssektor in der Stadt etabliert werden,
- die Positionierung als attraktiver Wohn- und Lebensort für die Beschäftigten des neuen Zentralklinikums angestrebt werden und
- die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft, auch in Verbindung mit dem Gesundheitstourismus, gestärkt werden.
Insgesamt wird das medizinische Angebot in der Region durch den Betrieb eines großen und modernen Klinikums qualitativ verbessert, wobei dessen verkehrliche Erreichbarkeit für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter des Zentralklinikums von der Stadt Norden durch verschiedene Angebote sicherzustellen ist.
Die vollständige Studie ist hier zu finden.